27. Juni 2007

Toca Rush


Nein, das Foto hat nichts mit dem Toca Rouge in der Berliner Torstrasse zu tun. Ich habe es in Madrid gemacht. Leider hatte ich heute keine Kamera mit.
Eine Gemeinsamkeit zwischen Beiden gibt es dennoch. Das Toca Rouge ist (auch) ein Restaurant, in dem der Chef chinesische Küche der besonderen Art herstellt. So gut wie heute Abend habe ich asiatische Küche lange nicht mehr erlebt. Ein erstklassiger Geschmack, sowohl die Vorspeise als auch der Hauptgang. Das Geheimnis soll in der Zubereitung der Zutaten bei richtiger Temperatur liegen, habe ich mir sagen lassen. Gekocht wird auf Gasflamme.
Weine wurden "best" getrunken. Am Ende keine 40 EUR (ohne Tipp) gezahlt, für 2 Personen mit 2 x 2 "best", ein hoch anständiger Preis für soviel Kreativität und Kochkunst. Wer "Toca Torstr." googelt, findet einige persönliche Empfehlungen anderer Voresser. Danke für die Idee, liebe Frau D., dort essen zu gehen. Da werde ich nochmal, und nochmal hingehen.

25. Juni 2007

Am Anfang ist Schlussverkauf

Der Sommer hat auch dieses Jahr wieder am 21. Juni (2007) begonnen. Und kaum, dass er angefangen hat, geht der (Sommer-)Schlussverkauf los. Obwohl, die Preise sind schon seit gut 2, 3 Wochen sommerlich gesenkt. In 2 Wochen, wenn´s dann nochmal richtig heiss wird, gibt es nirgendwo mehr Sommersachen. Wenn man einfach noch 4 T-Shirts und ne Sommerhose "nachkaufen" will, kann man schon Schal und Mütze kaufen. Kann der Schlussverkauf nicht um 4 Wochen verschoben werden? Bestimmt nicht der Kunde die Marktnachfrage?

Auf der Südhalbkugel ist jetzt Winter. Ich frage mich immer wieder, wer bestimmt eigentlich die Mode und den Trend der Saison? Geht die Modesaison zuerst auf der Südhalbkugel los und schiebt sich hoch? Oder rutscht die Mode die Kugel runter und kommt dort im Januar (2008) an? Da die Konsumvölker Europa und Amerika offensichtlich den Ton angeben, rutscht die Mode wohl die Erdkugel runter.

Um Brodowin gibt es gerade unendlich viele Felder mit Mohn-, Korn- und anderen schönen Blumen zu sehen. Alles schimmert rot, blau, lila, goldfarben oder sommerlich bunt. Ich habe sogar weiße Mohnblüten gesehen!
Trotzdem finde ich hier alles viel zu klein. Im Gegensatz zu Chile und Patagonien, wo unendliche weite das Auge beherrscht.

18. Juni 2007

Karlsruhe


... hat das Autokennzeichen KA. Dort sitzt das Bundesverfassungsgericht. Die Stadt ist historisch und alt. Es gibt ein "Fahrgastschiff" welches den Namen der Stadt trägt und Baujahr 1972 ist. Ein Palais, viele Studenten und die Frage, was schmeckt an Maultaschen eigentlich wirklich. Durch die Stadt fährt eine unmodern alte Strassenbahn, die wohl auch Tram und S-Bahn genannt wird. Eine große Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften und nicht nur Shops von den bekannten Ketten. Vergangenes Wochenende habe ich mich mit 9 Kollegen dort getroffen, die ich schon sehr lange kenne und schätzen gelernt habe. Waren es früher die Dienstreisen zur Arbeitsgruppe, verbindet uns heute beruflich kaum noch etwas. Wohnen wir verteilt im ganzen Land, so ist es seit einiger Zeit schon so, dass uns einmal im Jahr ein "Privatausflug" zusammen bringt. Jeder freut sich auf dieses eine mal im Jahr. Es beginnt mit einem herzlichen Empfang am Freitag und der Abschied am Sonntag ist genauso. Es wird viel gequatscht, über dieses und jenes und manchmal auch über garnichts. Natürlich auch alte Geschichten und viel gelacht wird.
Von Karlsruhe selbst ist mir nicht soviel hängen geblieben. Nächstes Jahr geht es nach Göteborg, mit der Fähre von Kiel. Ich freu mich schon heute, auf diese Reise mit diesen Freunden!

12. Juni 2007

Camping und ein Biosphärenreservat

Es war ein spontaner Entschluss, in diesem Jahr einen Stellplatz auf einem Campingplatz in der Nähe von Brodowin zu mieten und einen Wohnwagen drauf zu stellen. Auch, weil es eine prima Zuflucht für gestresste Städter mit echtem Erholungseffekt ist.
Dieser Campingplatz ist nicht der typisch deutsche Campingplatz mit Geranienbetten, Gartenzwergen und Partyterasse mit angeschlossenem Skat- und Clubraum. Die Gemarkung Brodowin mit einer Fläche von rund 1.000 ha ist Teil des „Biosphärenreservates Schorfheide Chorin“. Auf und um den Platz gibt es ca. 20 sehenswerte Bäume die zum Teil zwischen 350 und 600 Jahre alt sind. Die meisten Camper gehören dem Naturfreunde Camping-Verein an. Ich war in dem Glauben, dass ein besonderes Interesse des Vereins und seiner Mitglieder vorhanden wäre, die Campingfläche in der freien Natur auch zu schützen und zu pflegen. So ist ein Grundprinzip auf dem Platz, es gibt keine festen Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse für die Wohnwagen. Einige Vereinsmitglieder kümmern sich erfolgreich um die Vogelwelt, in dem Sie Brut und Nistplätze in einem besonders geschützten Teil des Sees angelegt haben. Ein versteckter Hochstand gehört dazu, von dem die seltenen Vögel beobachtet werden können.
Das große Aber existiert auf diesem Campingplatz dennoch.
Denn, ein Verständnis über das Wie der Bewahrung und Pflege einer so alten und beeindruckenden Natur in einem Biosphärenreservat scheinen die meisten aller Vereinsmitglieder nicht zu haben. Auch die Satzung ist zu dieser Frage nur allgemein gehalten. So irritieren die Erlebnisse, die ich in der kurzen Zeit hatte.
So beispielsweise, als
ich die Naturterrasse vor und um den Wohnwagen rekultivierte und die Brennnesseln entfernte. Von einem alten Dauercamper und Vereinsmitglied wurde ich angesprochen und ermahnt, nicht zu viel von den Brennnesseln weg zu nehmen. Schließlich gehöre dies zum Biosphärenreservat! Letzteres war mir klar, weshalb ich den Natur gewachsenen Sträucher ein weiterhin freies wachsen ermöglichen wollte. Ich war zunächst sprachlos. Auch dann noch, als der „Nachbar“ 20 Minuten später seinen frisch abgemähten Kulturrasen vorbei karrte.
Ein Spazier- und Erkundungsgang über den Platz brachte zu Tage, dass am anderen Ende in einer Ecke 4 Nachbarn sich gefunden und exzellenten Golfrasen angebaut haben. Anderen Orts wurden etliche, dem Reservat fremde Kulturen von Kleinsträucher in die Erde verbracht, die sogar noch die Typenschilder vom Baumarkt tragen. Zwei Funkantennen ragen aus 2 Bäumen weit sichtbar hinaus. Einzelne Nachbarn kippen ihr Spülwasser in unbeobachteten Momenten hinters Haus, anstatt es wegzubringen.
Die Krönung war allerdings, als zur Säge gegriffen und einer Eiche die untersten 7 Äste entfernt wurden. Ich stand sprachlos daneben, was ich sonst nicht bin. Hintergrund für die Sägemeister war, dass die auf den Baum kletternden Kleinkinder von dort in „Nachbars Grundstück“ schauen konnten und man sich gestört fühlte!
Es mag sich um die üblichen Nachbarschaftsstreitigkeiten handeln. Die alten Campingfreunde scheinen hier das Sagen zu haben und eine eigene Ordnung durchsetzen zu wollen. Dem Vernehmen nach gibt es auch nicht gerade kleine Unstimmigkeiten zwischen den Vereinsmitgliedern. Aber wie das Prinzip eines Biosphärenreservat und das Leben eines Campingplatzes für Naturfreunde zu vereinbaren ist, scheint unklar zu sein. Scheinbar gibt es keine wirklichen Konzepte, an die sich alle Dauercamper halten und auch danach ernsthaft leben.

Bei diesen Erlebnissen sind mir meine Erinnerungen an den größten privaten Naturschutzpark Parque Pumalin eingefallen, den ich 2005 besuchte. Gegründet wurde das riesige Schutzgebiet mit 270.000 ha von dem nordamerikanischen Millionär Douglas Tompkin (gründete The North Face, und machte ESPRIT weltweit erfolgreich). Er beschloss, mit dem Geld aus dem Verkauf seiner Hälfte der Firma einen privaten Naturschutzpark in Chile zu schaffen. Über 14 Mio. USD hat er in das Projekt gesteckt. Weite Teile der Wälder sind nicht zugänglich und das soll auch so bleiben. Nur in einem kleinem Teil gibt es Pfade und Wanderwege. Es ist ohnehin schwer, dort hin zu kommen. Denn, der Park liegt an der Carretera Austral. Das Konzept beinhaltet ein Informationszentrum (Information und Umwelterziehung) in Calleta Gonzalo, in dem das Projekt vorgestellt wird. Andererseits werden Menschen, die in unmittelbarer Umgebung des Parks leben, die Möglichkeiten verschaffen, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne den Wald zu schädigen. So wird u.a. organische Landwirtschaft betrieben. Statt Rinder mit scharfen Hufen, die die Vegetation stören, werden jetzt Schafe gehütet, die gleichzeitig Wolle für Pullover, Decken etc, liefern und im Informationszentrum reißenden Absatz finden.

Es ist ein wunderschöner Park. Als ich mich dort aufhielt, hatte ich das Gefühl, es gibt gar keine andere Welt. Zumal für den dreitägigen Ausflug als Ausgangsort Chaiten diente.
Wieder einmal sind die Welten so unterschiedlich. Und auf diesem Campingplatz auch. Doch, wer sagte den Campern auf dem Platz, dass dies mit der Natur so nicht vereinbar ist und bitte ein Umdenken einsetzen muss?

5. Juni 2007

IB 3548

Es immer wieder faszinierend. Kaum steht der Flieger auf seiner Parkposition springen alle Fluggäste auf , greifen zum Gepäck schauen nach vorn und drängeln sich auf dem schmalen Gang ... obwohl das Gateway noch nicht rangefahren ist und die Tür noch fest verschlossen. In den gleichen 30 Sekunden werden alle verfügbaren Handys angeschaltet und wildes gepiepe von ankommenden SMS setzt ein. Wichtige Telefonate mit der Durchsage der Standortbestimmung folgen: “Ich bin gerade gelandet und muss noch die Koffer holen“. Unsere spanische Sitznachbarin von jungen 25 Jahren und Leserin der Hola! [spanische Gala] hatte gleich 2 Handys auf einmal zu bedienen.

Fast allen begegne ich noch einmal am Kofferband, und keiner ist deshalb schneller in seinem Leben vorwärts gekommen. Meinen Spaß habe ich, wenn der Ausstieg plötzlich hinten ist. So war´s auch auf dem Hinflug.

Ansonsten war es wieder einer dieser "außergewöhnlichen" Erlebnisflüge mit IBERIA. Ich bin wirklich gespannt, was sich ändern wird, wenn British Airways die Linea übernimmt. Interessant war der Hinflug mit einem A 319. Der enthielt mir bis dato unbekannte Sitze: mit Leder gepolsterte Hartschalensitze, deren mangelnden Sitzkomfort am Ende des knapp 3 stündigen Fluges zu spüren waren. Offensichtlich eine Leichtbauweise, die zu Kosteneinsparungen führt. Spürbar waren aber die dadurch entstehenden paar Zentimeter mehr Platz, zum Beine lang machen. Eine gute Idee, die nachbesserungwürdig ist.

4. Juni 2007

Madrid


Zurück aus Madrid, werde ich demnächst berichten. Über Cafés, Tapas-Bars, Schönheiten, Gassen, Straßenreinigung, Straßenschildern und was mir sonst noch so vor´s Auge kam.