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18. November 2009

Siesta in Altentreptow


Auf der Reise zur Erkundung eines neuen sportlichen Vereinszieles durchstreiften wir letzten Sonnabend die Stadt Altentreptow in Mecklenburg Vorpommern. Dort wohnen 5.950 Leute und die halten Samstag Nachmittags von 14 bis 17 Uhr Siesta.
Jedenfalls sind alle zentral gelegenen Cafes und Restaurants während dieser Zeit geschlossen. Das Restaurant "Central" (bietet Mittagstisch von 7 bis 14 Uhr), das Restaurant im "Hotel am Markt", ein Grieche und diverse andere Lokalitäten hatten allesamt zu. Gesprächig und hilfsbereit sind die Altentreptower schon. Wenn 4 Leute suchend durch die leere Innenstadt irren, werden sie angesprochen. Sogar Empfehlungen für das eine oder andere kulinarische Ziel wurden ausgesprochen, nur leider hatten sie alle ... zu. Wir fanden es sogar lustig, weil irgendwie unvorstellbar, das an diesem Ort, Nachmittags gegen halb 3 niemand einen Kaffee trinken oder nett essen will. Einzig der Döner-Imbiss mit neuer Bewirtschaftung und Groegers Imbißstube, der mit Hausmannskost wirbt, luden mit Offenheit zur Nachmittagszeit ein. Döner haben wir in Berlin selber viele und mit diesem Background gleich die neue Bewirtschaftung testen, war nicht unsere Vorstellung. Mit Hausmannskost im Angebot, waren wir zu haben. Dabei machten wir die Bekanntschaft mit denen, die bei Groegers sichtlich ihr zweites zu Hause und sonst nichts zu tun haben. Hier wird mit der Mikrowelle professionell umgegangen. Gulasch mit Rotkohl und Kartoffeln oder auch Kassler mit den selben Beilagen waren für 3,90 EUR zu haben. Noch ein Getränk dazu und schon haben wir 4 jeder einen Vorzugspreis von 5,-- EUR an der Selbstbedienung bezahlt, als wären wir Stammkunden. Zum Abschied haben uns die übrigen 10 Gäste freundlich verabschiedet, als wenn wir morgen wiederkommen würden, fast schon familiär.
Am Rande des Gewerbegebietes, bei Lidl und Co an der Kreuzung mit der Tankstelle, dort steht eine richtige Bäckerei mit Café. Dort werden wir wohl beim nächsten mal unseren Kaffee nehmen, auch wenn die Ecke touristisch nicht wertvoll ist. Eben auf Durchreise, mehr nicht.

10. Juni 2009

Oldenburg

Es muss nicht immer eine große Stadt sein, um sich einmal im Jahr mit lieben Freunden und Kollegen von überall her zu treffen. Oldenburg ist auch keine große Stadt. Erst war sie deutsch, dann dänisch, 4 Tage russisch und seit dem wieder deutsch. Es gibt ein dreieckiges (rotes) Rathaus, ein (gelbes) Schloß mit vielen Anbauten, eine Kirche ohne Glockenturm und einen Glockenturm ohne Kirche, und die erste und älteste zusammenhängende Fußgängerzone Deutschlands. Dieter Bohlen ist in Oldenburg aufgewachsen. Der Hof-Druckereibesitzer August Schwartz wohnte auch dort und hat im Juni 1870 die Ansichtskarte erfunden. Die Ortszeit bleibt gegen die mitteleuropäische Zeit nur 27 Minuten und 8 Sekunden zurück. Mehr muss man über Oldenburg nicht wissen. Apropos wissen, vielleicht das noch, Oldenburg ist "Stadt der Wissenschaft 2009" und sieht sich als Übermorgenstadt.
Viel wichtiger war, Freunde wieder zu sehen und gemeinsam ein paar schöne Tage zu verbringen. Das kann auch in Bad Zwischenahn gemacht werden, wo wir nach der obligatorischen Bootsfahrt an solch einem Wochenende bei der einzigen Berufsfischerei Rabben anlandeten und bei einem 1A-Vortrag von Marco alles Rund um den Aal (müssen 2 x 6.000 km schwimmen und suchen sich ihr Geschlecht selbst aus) erfahren haben, der auch eine sehr gut schmeckende Fischfrikadelle nach seiner eigenen Omas Rezept zubereitet.
Und wer schon mal am Zwischenahner Meer (ein See von 5,5 qkm) weilt, geht im Kurort in den Spieker zum Aal-Essen, zu dem es davor, zwischendurch und danach den Ammerländer Löffeltrunk auf den Löffel und auf die Hand gibt. Der Löffel wird mit der linken Faust gehalten und später gibts den Weizenkorn zum abspülen über die Hände.
Ansonsten lädt auch der Kurort Bad Zwischenahn zum Umkehren ein. Den Abend lässt es sich viel besser im Patio und im Havana verbringen. Beides sind Location mit etwas südamerikanischem Flair an der Bar und aus der Küche. Im Patio gibt es Barkeeper, die ihr Handwerk verstehen und das Havanna ist Deutschlands älteste kubanische Bar, die am letzten Samstag eine dicke Jubiläumsparty zum 25jährigen feierte. Zu Live-Musik einer kubanische Band ließ es sich prima tanzen. Der gewöhnliche Oldenburger geht im übrigen so gegen 2 Uhr Nachts nach Hause, wir blieben bis kurz nach 4. Das Ziel unserer Reise schien unspektakulär, aber es muss ja nicht immer was ganz großes sein. Auch die kleinen Dinge sind schön. Oldenburg auch.

24. April 2009

Weimar

Weimar war die dritte Stadt und stand am Ende der kleinen Osterreise durch den Thüringer Wald. Residieren kann man sehr gut im Dorint, direkt gegenüber dem Goethepark gelegen. Weil um Ostern sämtliche Sträucher, Wiesen und Bäume in frischen neuem Grün standen, hat der Park und die Stadt bei sommerlichen Temperaturen noch mehr Spaß gemacht. Die kleine Stadt selbst wirkt heimelig im Gegensatz zu Berlin. Fußgängerzonen und alte Häuserfasaden tragen ihr übriges dazu bei. Natürlich ist überall Goethe und Schiller präsent. Hätten beide gewollt, das es einmal Kaufhäuser mit ihren Namen geben sollte und damit die Kunst des Kaufens deklariert würde. Wollte hier nicht die Kunst des Verkaufens gemeint sein? Das steht am Haus zum Glück nicht dran, weil nicht drin. Es ist allenfalls ein schöner und lesbarer Schriftzug, aber deshalb muß die Kunst der beiden nicht für alles verwirkt werden. Selbst dann nicht, wenn weit gereiste ausländische Touristen die Dichterstadt beehren, Kaufkunst woanders mit Stil verbunden wird, sie und ich anderes gewohnt sind.
Die Revolution des Designs begann vor 90 Jahren - in Weimar. Das stimmt allerdings. Das Staatliche Bauhaus war eine Gestaltungsschule. - ein schönes Wort. Es gibt zur Zeit eine umfassende Ausstellung an verschiedenen, den Ursprungsorten des Bauhaus in Weimar. Ich hatte bisher keine Berührungspunkte, mich damit dem Bauhaus zu beschäftigen. Ein Freischwinger Cesca steht bei mir im Gästezimmer. Vieles aus der Zeit findet sich heute immer noch als Möbel, Lampe oder Teil der Gebäudearchitektur im heutigen Alltag als neu und modern wieder. Für damalige Zeiten eine sehr geniale und spannende Entwicklung, wenn man bedenkt, welche Entwicklung das Land und die politische Gesellschaft um 1920 gerade machte.
Genial ist in Weimar aber auch das Fachgeschäft für vergessene Privatfotographien. Der Weblog vergessene-fotos.de ist grossartig, spannend und unendlich; wird sofort am rechten Bildschirmrand gelistet. Und so sieht es im Schaufenster von dem Geschäft aus, was eigentlich keines ist.
Die Protakonisten und Lehrer des Bauhaus als kleine Pappfiguren in handlicher Größe. Schade nur, das dieser Laden so weit weg ist, denn es soll dort Mittwochs leckeren Kuchen geben, weil da eben die Mitte der Woche gefeiert wird. Dies ist jedenfalls ein Örtchen, welches mich zum wiederkommen und schmöckern reizt. Weimar ist mir symphatisch.

23. April 2009

Erfurt, eine Wiederbegegnung

Es muss Mai 1986 gewesen sein, als ich das erste und letzte mal in Erfurt war. Nun war ich wieder da. Na klar hat sich alles verändert. An ein buntes Erfurt, wie es heute aussieht, kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber an alte Strassenbahnen, alte unsanierte Häuser, den Bahnhofsvorplatz und die Post daneben, ein Neubaugebiet auf einem Hügel und die Jugendherberge in einer Villa mit 4 großen Säulen an der Front, die über 2 Etagen hoch sind.
Die Jugendherberge gibt es heute noch, aber ich habe sie diesmal nicht besucht. denn ich war quasi nur auf Tagesbesuch. Ins Neubaugebiet hat es mich diesmal nicht gezogen. Damals hatten wir vier Berliner, jung wie wir waren, uns mit Erfurterinnen getroffen und uns unter anderem an einem lustigen Abend in einer Jugenddisco vergnügt, die in solch einem zweistöckigen Dienstleistungswürfel untergebracht war. Vorher trafen wir uns zum ersten mal vor der Post am Hauptbahnhof. Eine ganz spezielle Geschichte, die ich heute hier nicht erzähle aber dabei schmunzle, während ich das hier schreibe. Deshalb noch die Erinnerung an die Post, die dort heute nicht mehr steht, statt dessen ein Fahrradparkhaus. Alte Straßenbahnen fahren heute auch nicht mehr. Und Bier haben wir damals im Dederonbeutel in einer Kneipe um die Ecke geholt. Bier in hellgrünen Flaschen.
Heute hat Erfurt eine ansehnliche Altstadt. Rund um die Krämerbrücke lassen sich kleine nette Läden und Cafés finden. Erfurt hat etwas, was Berlin nicht hat. Kleine schöne Plätze, auf denen es sich sitzen, dabei Kaffee trinken und nach Leuten ausschau halten oder einfach nur so gemütlich verweilen und dabei quatschen lässt, wie auf einer Plaza irgendwo in Spanien. Obwohl das mit dem Cappuccino so eine Sache ist. Denn es heiß "Cappuccion italienisch" oder "Cappuccino mit Sahne". Letzteres meint Schlagsahne und italienisch ist mit Milchschaum, der schnell zerfällt weil es aus dem Automaten kommt und nicht aufgeschäumt wird.
Einen richtig Guten (u.a. auch weil Bio!) gibt es aber bei Nadja im
salvado zu trinken. Obwohl es da eigentlich wunderschöne Sachen und meine neuen Trinkgläser und Becher für (!) Cappuccino gibt. Also wer in Erfurt ist, sollte dort unbedingt vorbei gehen. Schön sitzt es sich auf den Stufen der Treppe, die zum Dom rauf führt. Auf halber Höhe ein kleines Café, in dem der Kuchen wirklich aus dem hauseigenen Backofen kommt. Der Pflaumenkuchen war noch richtig warm und hat lecker Streussel oben drauf. Es gibt Sitzkissen und der Genuss kann bei einem wunderschönen Blick auf den Domplatz und die Häuserzeile aufgenommen werden. Nur wegen des Kaffee-Angebotes bitte das oben gesagte beachten. Aber wie gesagt, hier gehts um die Atmosphäre und den Kuchen bitteschön. Und dann war da noch Rotstern. Auch so eine Erinnerung. Damals gabs Schokolade von Rotstern in so einer nichts sagenden rot, weiß, blauen Verpackung. Und heute so ... , und wird in einem Flaggshipstore in der Altstadt verkauft. Und die Rotstern Zartbitter war sogar Testsieger.

18. April 2009

Eisenach

Bei Eisenach liegt die Wartburg, die ich links liegen lies. Für einen Osterspaziergang ging´s auf die Sängerwiese. Das wahre Ziel war aber, was wohl bei fast jeder Wanderung in Deutschland ein sicherer Zielpunkt sein sollte, die gastronomische Lokalität, vor Ort in Erscheinung des Waldgasthofes auf der Sängerwiese. Thüringer Bratwurst, wirklich gut gewürzt und vom Holzkohlegrill ist dort oben richtig lecker. Und natürlich mit Senf. Neu war für mich, das es im Osten neben dem von mir geliebten Bautz´ner Senf auch BORN Senf aus Thüringen gibt, den schon Otto von Bismarck für vorzüglich befand. Eine weitere thüringische Spezialitäten ist im übrigen die Vita Cola. Die mit Citrus-Kick schmeckt alle mal besser als eine Coca Cola.
Nach der Sängerwiese ging es wieder runter und durch die Drachenschlucht. Meine Vorstellung beschränkte sich auf ein schmales Tal mitten durch einen Wald. Es ist aber ein wirklich schöner Weg, entlang an einem Bergflüsschen, hindurch durch eine richtig schmale Schlucht, die aus hohen Felswänden besteht, auf denen saftig grünes Moos wächst und von denen Wassertropfen einem beim nach oben schauen ins Gesicht fallen. Genussmanko in und rund um Eisenach ist dann aber für einen Weltstadtmenschen, der Mangel an einem richtig gutem Cappuccino. Vermutlich und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gibt es den im Ristorante la Grappa. Alles andere wird einem als Cappuccino italienisch verkauft und hat nicht einmal optisch damit zu tun. Da bestell ich mir lieber einen Tee.










Und dann war da noch die PHANTASIE. Einstmals wohl ein gutes Ausflugslokal, dem heute noch anzusehen ist, das es große Tanztees gegeben haben muss. Immerhin war hier bis 1958 sogar eine Endhaltestelle der Straßenbahn Eisenach. Merkenswert aber noch heute, im leer stehenden Haus, die sechs Fenster mit sechs verschiedenen Gardinen. Da soll mal noch einer sagen "... hatten ja früher nix".

17. Juni 2008

Heidelberg und die Japaner

Viele ausländische Touristen fahren nach Heidelberg. Jährlich sollen es 3,5 Millionen sein, davon kommen 1 Millionen aus asiatischen Ländern. Aber warum ist das so, und warum prägt sich für alle Zukunft in ihren Köpfen der Eindruck ein und erzählen zu Hause: „So ist Deutschland und so sind die Deutschen“. Das könnte ein guter Grund meiner Reise nach Heidelberg sein, dies heraus zu finden, ist aber nicht mein Ziel. Komme aber auch nicht drum herum, nach Antworten zu suchen. Die Reise war letztes Wochenende. Und was ist in meinem Kopf als Eindruck davon hängen geblieben?

Ja, es sind unendlich viele ausländische Touristen in der Stadt und rund herum unterwegs. Die Japaner sind für die Heidelberger eine Verallgemeinerung für alle Touristen aus Japan, China und Südkorea, weil sie sie nicht auseinander halten können. Ich kann es auch nicht. Insider wissen, dass sich Südkoreaner sehr modisch kleiden, im Vergleich zu den Chinesen aus der Volksrepublik.
Die Japaner fotografieren wirklich alles. Deutsche beim Bier trinken, Deutsche beim Wurst essen, Deutsche beim Geranien gießen und Deutsche beim feiern oder arbeiten. Und wie sie Obst auf dem Marktplatz kaufen. Und die Kirche von hinten. Wahrscheinlich steht in ihren Reiseführern, alles in Heidelberg ist typisch deutsches Leben und Tradition. Es ist ihnen jedenfalls anzusehen, das es ihnen gefällt und sie freuen sich darüber. Deshalb wohl auch das besonderes gesteigerte Interesse, was sie offensichtlich dabei entwickeln, wenn ich es mit Japanern in Berlin vergleiche. Hier fotografieren sie nicht so intensiv wie dort.

In der Altstadt von Heidelberg gibt es die Hauptstraße, die eine Fußgängerzone ist und mit 1,6 Kilometern die längste in Deutschland sein soll. Da sind die gleichen Handyshops, Starbucks, C&A, H&M und sonstigen Shopfilialen zu finden, wie in allen anderen Städten auch.
Heidelberg ist die älteste Universitätsstadt. Hier saß der Kurfürst Ruprecht III., der so was wie der Vize des Kaisers war, welcher im übrigen von 6 Kurfürsten gewählt wurde, weshalb die Stadt also etwas Besonderes darstellte. Es gibt eine Schlossburg aus der Zeit der Romantik, die von den Franzosen zerstört wurde und heute nicht mehr aufgebaut wird, weil es eben Geschichte darstellt.

Und das soll dann auch schon das Geheimnis sein, warum so viele Touristen nach Heidelberg kommen. Es ist die Romantik. Oft gemalt der Blick in ein Tal, bei dem die Schlossburg linker Hand steht, in der Mitte der Neckar fließt und hinten der Odenwald zu sehen ist. Und weil es so schön ist, wurde die Stadt von den Alliierten nicht zerstört, denn wegen der Romantik sollte es nach dem Krieg ihr Hauptsitz werden, was es dann auch wurde. Ansonsten gibt es viele alte Häuser, die unter Denkmalschutz stehen und auf Grund der Lage sollen die Immobilien- und Grundstückspreise mit bis zu 10.000 EUR/qm die teuersten in Deutschland sein.

Für mich gibt es in Deutschland schönere Landschaften und Städte. Heidelberg hat sich nicht in mein Herz schleichen können und typisch Deutsch … finde ich es dort auch nicht.

Heidelberg live

Die Stadtführerin war eine Heidelbergerin, eine nette ältere Frau, die mit unserer kleinen Gruppe einen Weg ging, den nicht jeder Tourist zu sehen bekommt. Ansonsten gibt´s auch in Heidelberg viele Zugereiste. Sala der Barkeeper in Ellens Cafe kommt zum Beispiel aus dem Iran und die Kellnerin Rebecca aus Armenien. Beide sind ein nettes Team und schnell stellte sich heraus, das Sala sein Handwerk beherrscht und die Bar eine echte Vielfalt an Rum, Whisky, Tequila und anderem Hochprozentigen beherbergt. Dafür gab es von uns die Einschätzung: „in allen Kategorien besser als manche Hotelbar“.
Als Partymeile lässt sich die Untere Strasse zwischen Heu- und Fischmarkt bezeichnen. Lauter kleine Cafes und Kneipen, dicht an dicht, gibt es dort. Eine Kneipe hat ein Schild mit der Aufschrift über der Tür: „betreutes trinken“ … weitere Erläuterungen sind nicht notwendig.
Allgemein sind Studenten und sonstige Partysüchtige fast jeden Alters unterwegs. Eine besondere Zielgruppe stellen die dar, die Freitags und Samstags in Gruppenstärke von bis zu 40 Leuten durch die Stadt pilgern, um Junggesellen- und Jungfernpartys abzuhalten. Sie kommen alle nicht aus dieser Stadt, heiraten auch nicht dort, und auch niemanden von dort. Sie machen einfach nur Party in Heidelberg, weil´s dort so schön (romantisch) ist.
Es gibt aber auch noch Paare, die sich im Rathaus trauen lassen. Die sahen etwas älter aus und sind wahrscheinlich einfach romantisch (!). Natürlich sind auch die Kegeldamen oder die Herren vom Skatverein anzutreffen. Erst recht auf einer obligatorischen Schiffstour auf dem Neckar.
In dem über 300 Jahre alten Studentenlokal (nicht Kneipe!) „Zum roten Ochsen“ gibt es Essen, welches die Japaner als „typisch Deutsche Küche“ in Erinnerung behalten werden. Schnitzel, Würste, Saumagen, Sauerkraut und Kartoffelpüree, alles mit brauner Soße. Wenn der Klavierspieler in die Tasten haut und deutsche Volkslieder und Weisen spielt, soll so manche japanische Reisegruppe den textsicher in deutsch mitsingen. Hatte ich selbst nicht erleben können, glaube ich aber gerne und finde ich schon beeindruckend. Zumal ich selbst keine Strophe auch nur irgendeines Volksliedes vollständig trällern könnte.

zwölf Hunde

… aus dem Programmheft „Heidelberg aktuell“ für Samstag, 14.

mit der Bahn


Freitag, früh am Morgen, um 07:37 Uhr, ich bin auf dem Weg nach Heidelberg, mit dem ICE erst einmal bis Mannheim. 3 Laptops und 5 Handys in meinem Sitzumfeld, ich bin der einzige in Wagen Nr. 1, der heute nicht mehr arbeiten muß. Nach dem Morgenkaffee klingen die ersten Handys oder es werden Assistenten, Projektmitarbeiter und Sekretärinnen angerufen. „Nein, gib´s dem nicht, das schaffen wir bis Samstag nie!“ … „Hallo Herr Dr. Herrmann, haben Sie einen Beamer?“
Ein Handy hat eine James Bond Film-Musik im Speicher. Nicht schlecht. Aber ist der Job dieses Handy-Besitzers auch so spannend?
Ich lese in der GQ im Editorial von Michael Frei.: „EM … Natürlich will ich sehen … wer unter der Last der Geheimfavoritenrolle maßlos enttäuschen wird (Kroatien).“ – Hat gestern 2:1 gegen Deutschland gewonnen!
"Welches Auto fahren Sie, wenn Sie träumen?" Die Werbung für einen Mercedes. Ich von keinem, eher träume ich von anderen Dingen im Leben.
Die Zugbegleiter lesen ihre englische Ansage vom Blatt ab. Warum kann ihnen keiner erklären, wie „Thank you for travelling with Deutsche Bahn“ richtig betont und ausgesprochen wird?
In Bielefeld steigt der Mann ein, der in diesem Abteil noch fehlte. Der Schwätzer in der Art eines Beamten oder Lehrers mit roten Pullover und Hemd darunter, der gleich seine engsten Sitznachbarn unterhalten wird, in dem er uns in angemessener Lautstärke an allen 4 folgenden Telefongesprächen mit seiner Gattin teilhaben lässt. Aber erst tut er Unverständnis artikulierend, eine Diskussion mit dem Schaffner führen, dass es schon immer mit einer auf A5-Format zurecht geschnitten Fahrkarte aus dem Internet rum fährt und er, der Schaffner, der erste sei, der seine Fahrkarten mit dem Aufdruck „Bitte auf A4 ausdrucken“ in der ersten Zeile monieren würde. Wie langweilig und sinnlos, eine solche Diskussion. Der Schaffner tut mir in diesem Moment leid.
Hildesheim hat einen Kleinstadtbahnhof im Still der 70er Jahre. Warum hält die Bahn hier? Rot geklinkerte 2-geschossige Wohnhäuser mit Jalousien, die tagsüber an allen Fenstern runter gelassen sind, erinnern mich an XY-ungelöst.
Kaum steht der Zug eine Minute auf der Strecke, teilt der Unterhalter seiner Frau per Handy mit, der Zug komme später. Ein 15-minütiges Gespräch über Umsteigebahnhöfe und zeitliche Ankunftsmöglichkeiten folgt und während dessen rollen zwei Mamis auf Skatern, ihren Kinderwagen vor sich her schiebend neben uns auf dem Radweg vorbei. Später wird spontane Entscheidung zum Aus- und Umsteigen und nochmaliges telefonisches avisieren und informieren vereinbart. Wenig später fährt der ICE mit 237 km/h an Schallschutzmauern vorbei. Nicht schlecht.
Göttingen. "Stadt, die Wissenschaft schafft", steht unter jedem Bahnhofsschild angeschrieben. Blick vom Bahnhof auf die örtliche Agentur für Arbeit, Cinemaxx, Medienhaus WDR und ein großes Parkhaus, was den Blick auf weitere Innenstadthäuser versperrt. Nun ja, es braucht einen anderen Grund, sollte ich jemals nach Göttingen fahren.
Eine Oma ist zu früh eingestiegen und sitzt damit im falschen Zug, kann aber in Kassel umsteigen. Die Einfahrt nach Frankfurt Main sieht aus, wie auf einer riesigen Eisenbahnplatte. Der Zug kommt pünktlich an. Gleich werde ich 7 Freunde treffen, für ein schönes Wochenende, einmal im Jahr, in einer x-beliebigen Stadt. In diesem Jahr ist es Heidelberg.

12. Mai 2008

ca. 23 Kilometer

Deutschlandurlaub ist jedenfalls kein Urlaub von Deutschland nehmen. Definitiv nicht. Denn, im Urlaub oder gar an langen Wochenenden, wie dieses Pfingstwochenende, nehmen die Deutschen keinen Urlaub von sich selbst und schon gar nicht von ihren Tugenden. Die beginne ich langsam immer besser zu verstehen. Jedenfalls das, was andere von den Deutschen halten und glauben. Schließlich muss auch während eines Ausfluges alles perfekt sein. Das habe ich auf meiner ca. 23 Kilometer langen Wandertour zwischen Brodowin und Chorin - und wieder zurück - einmal mehr erlebt.
Woanders grüßen „Backpacker“, wenn sie sich einander begegnen oder überholen. Hier aber nicht. Ich habe mich nach einer Weile entschieden, die mir entgegen kommenden – ich überholte niemanden und mich auch keiner – zu grüßen. Selten grüßte jemand zurück, manche schauen verstohlen und auch gleich weg und tun so, als wäre gar keiner da.

Ein Paar kam mir auf Fahrrädern entgegen und konnte nach gut 2 Kilometern kaum den Zielort Brodowin erwarten. Denn der Weg führte durch den Wald über einen sehr alten Feldsteinweg, der zum Rad fahren wegen der holprigen Abschnitte sichtlich nicht geeignet erschien. „Sie“ fragte mich noch, wie weit es sei. „Er“ hingegen verfluchte den Bürgermeister und wollte ihn ob des Weges am liebsten erschlagen. Was eigentlich, wenn ich der Bürgermeister gewesen wäre? „Er“ hatte wohl Sehnsucht nach einem EU-Norm gemäß geteerten Fahrradweg. Ich wünschte mir interessantere Wandersleute.
Die kamen mir dann auch gleich zu 8 entgegen, in der Art von Studenten aus Berlin. Sie waren so sehr in ihre Gespräche vertieft, dass sie die „gelbe Markierung“ verloren hatten und vergeblich nach dem Denglerstein suchten (Dengler war von 1922 bis 1944 Professor für Waldbau - wieder was gegoogelt/gelernt). Sie waren einfach über das Ziel hinaus geschossen, denn ungefähr 800 Meter vorher hätten sie nach links gemußt, hatten aber die Beschilderung übersehen und liefen immer nur „geradeaus“.
Das alte Bahnhofsgebäude von Chorin ist nun aufwendig saniert worden. Natürlich nicht von der Bahn, sondern privaten Leuten und einem Verein. Der Bahnhof hat nun wieder ein Gesicht. Allgemein geht die Bahnhofskultur in Deutschland spürbar verloren. Nein, eigentlich ist sie schon verloren gegangen. War ein Bahnhof nicht auch immer eine Art Aushängeschild der Stadt? Die meisten sind mit dem Auto unterwegs, da interessiert dieses Tor der Stadt wohl nicht mehr so wie früher. Jeder gute Bahnhof, hatte eine gute Bahnhofskneipe und eine Wartehalle mit Fahrkartenschaltern. Leute kamen zum Bahnhof, nur um zu schauen von wo nach wo die Züge fahren. Heute guckt keiner mehr.
Neben einem Fahrrad-Verleih, einer Touristinformation hat das in Erdrot gehaltene Bahnhofsgebäude auch das Bistro Lindenblatt zu bieten. Es wird von einigen Leuten als Hobby betrieben und hat deshalb nur am Wochenende geöffnet. Mit einer guten Espressomaschine wird jede Art von Kaffee zubereitet. Sehr zu empfehlen ist aber der Kuchen, der wirklich noch wie „zu Hause“ gebacken wird. Wer einen schönen Tag in Chorin verlebt hat, kann bei einem leckeren Latte Machiato am Bahnhof wartend auf den Zug verbringen. Ich habe die Köstlichkeiten schon zwei Mal probiert. Davon werde ich ein anderes mal berichten.
Die 8 Studenten kamen mir später wieder entgegen. Ich fragte sie, ob sie denn nun den richtigen Weg für sich gefunden hätten. Ja, entgegneten sie mir und berichteten davon, wie sie die etwas versteckte Badestelle in Brodowin gefunden hätten, vom Eis essen und vom Hofladen. Die Häuser in Brodowin fanden sich auch ganz toll und wollten von mir noch wissen, ob es wirklich eine Öko-Kommune in Brodowin gibt. Die Antwort gebe ich hier jetzt aber nicht.

18. Dezember 2007

München

... Nähe der Maximilianstrasse

Was für ein Gesicht hat München? Ist es eine Weltstadt? Brezel und Weißbier gibt es so gut wie überall. In den Restaurants gibt es eine gute bürgerliche Küche mit großen Portionen. Neben den Kaufhäusern sind immer noch eine ganze Reihe von richtigen Fachgeschäften zu finden, im Gegensatz zu Berlin. Doch was ist es, was die Stadt ausmacht? In der Altstadt lässt es sich gut bummeln, entlang alter Häusern und in Passagen, oder im englischen Garten. Aber der Rest der Stadt, dort wo die Menschen wirklich wohnen und leben, wirkt auf mich sehr kleinstädtisch und Kulturlos. An manchen Ecken sogar wie auf einem großen Dorfanger mit Kirche. Mir scheint, als würde jeden Tag in München der gleiche sein.
Merkwürdig war der Weihnachtsmarkt im englischen Garten. Er war so schmucklos und unromantisch. Die Händler an ihren Ständen konnten nicht wirklich etwas bieten. Es wollte keine echte Adventstimmung aufkommen. Vielleicht, weil es auch keinen richtigen Weihnachtsbaum gab und der Markt in einer einzigen langen gelben Lichterkette erschien(?). Einzig auffallend war, das alle Menschen in schwarzen Mänteln und Jacken unterwegs waren. Das Kinderkarussell war der einzige Lichtblick. Lies er Kindheitserinnerungen an frühere Weihnachtsmarktbesuche aufkommen.

30. Juli 2007

ZEIT gehabt

Deutschlandurlaub - Teil IV

Tag 3 (5) des Urlaubs. Angekommen? Na ja, die Kinder schlafen schon ein wenig länger. Um 10 nach 10 der unnütze Selbstvorwurf, schon wieder den Tag zu verplempern ... Zum Frühstück herrlich leckeren Wildlachs aus Irland (geräuchert, Bio), am Tag zuvor im Hofladen für 2 statt 4,99 EUR erstanden, mit Meerrettich verspeist. Dabei genüsslich auf dass für morgen geplante Rührei gefreut. Welch ein Genuss. Das Sonnensegel in die 3. Position gebracht, damit niemand über die Spannseile stolpert und eine optimale Schattenausbeute erzielt wird.
Eine Stunde später am See: Ein junges Paar liegt auf einer Decke von Tchibo. Dieselbe Decke habe ich auch. Beherrscht Tchibo unser Leben oder ist alles nur „Marke“? Sie haben sich den Tagesspiegel mitgebracht. Ich schiele nach dem Leittitel auf Seite 1. Kann ihn aber doch nicht lesen. Es ist so, wie, wenn ich nicht in Europa bin. Die deutsche Kleinstaaterei und Politik ist so was von weit weg. Gut so! Habe hier ja auch kein Radio und kein Fernsehen. Brauche auch keine Tageszeitung. Wenn ich keinen Urlaub habe, lese ich die ja schließlich auch nicht.
Endlich komme ich dazu, das ZEITmagazin Leben Nr. 29 (12. Juli 2007) zu lesen. „Habt Ihr denn gar nichts anzuziehen? Doch! Die Mode der deutschen“ steht auf der Titelseite. Und die Rückseite? Printwerbung von stilwerk ... Zu sehen sind, ein weißer Tisch, drei weiße Stühle, so kantig und klar in der Form, dass sie als ästhetisch schönes Design durchgehen können. So jedenfalls mein Empfinden. Im Hintergrund ist eine schwarze Küchenmöbelzeile zu sehen. Auf dem Tisch große weiße Teller auf der selbst die Reste der Soßen als ordentlich angeordnet bezeichnet werden können. Es sieht alles „nach einem spät gewordenen Abend“ aus. Selbst die Apfelschorle ist nicht Apfelsaftfarben, sondern Cognacfarben. Obwohl es eindeutig Apfelsaft ist. Eine Prosecco Flasche unterm, drei (!?) Drahtverschlüsse auf dem Tisch. Aber in den kantigen Weingläsern farblich eindeutig die Reste von rubinroten bis granatroten Wein. Fast kann ich „die ZEIT Genussedition Toskana von Seite 13. "Slowenische Eiche und französisches Barriques" Montepulciano von Seite 13 kann ich riechen. Eine nicht aufgegessene, mit der Gabel aufgespießte Entenbrust in Rotweinsoße liegt auf einem der Teller. Eine weiße Tulpe in einer runden schwarzen Vase mit geschlungenem Hals. Die übrigen 9 weißen Tulpen liegen hinten auf der schwarzen Küchenzeile. Fast versteckt, sehr unscheinbar zwei gelbe Dosen mit roten Tomaten drauf. In der Mitte ein Auberginenfarbenes Handy, aufklappbar, Motorola. In der Fußnote ist zu lesen: stilwerk – der „Markplatz“ für Einrichtung, Design und Lifestile in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart. Mein Fazit: Die Küche, so wie sie den letzten Abend spät verlassen wurde, nach angeregten Diskussionen, ist genauso schön und kaufenswert, wie die Titelseite. Eben Marktwirtschaft. Schwarz Weiß, die edlen Farben der Deutschen, die aus reiner Dekadenz die taz nicht im Abo, sondern im Einzelkauf erwerben und Donnerstags noch die ZEIT dazu.
Nachsatz: Journalistisch schön geschriebene Artikel, voller Geist und Anstoß zum Nach-/denken. Ist auch alles irgendwie stilwerk. Oder nicht? Ins stilwerk gehen ist, wie gut Essen gehen, ist wie ZEIT lesen.
Nachtisch: Neue Deutsche Meister (Seite 15). Für Kleidung geben die Deutschen mehr aus als die Franzosen. Trotzdem gilt Deutschland noch als modisches Entwicklungsland [Tillmann Prüfer]. Ist es, weil die Franzosen dafür lieber Essen gehen und dafür auch mehr ausgeben? Was dem Deutschen sein abgepacktes Toastbrot für 99 Cent oder weniger, ist dem Franzosen sein Baguette für 2 EUR oder mehr. Die Mieten in Berlin niedriger als die in Paris sind? Gibt es in Deutschland eigentlich mehr H&M als anderswo? Bleibt die Frage, kaufen Deutsche mehr „Marke“ oder einfach nur mehr.

22. Juli 2007

Beachbar Oderberg

Deutschlandurlaub - Teil III


... gesehen am Ortsausgang von Oderberg (bei Eberswalde) ...

Das ist die Antwort auf die vielen Berliner Beachbars an der Spree. Die Bistro, Beach & Cocktailbar in Oderberg. 2 Strandkörbe da, wo früher Autos an der Zapfsäule standen. Die "Zapfsäule" ist jetzt drin, an der Theke. Sprit gibt’s also immer noch, nur nicht für Autos. Das hat was, so wie es da steht. Ein Platz auf der "Terrasse" garantiert den Blick auf einen schönen Sonnenuntergang über einem Feld.

In Oderberg gibt es in der Kieslinger´s Kaffeestube ein sehr leckeres Eis. Interessant dabei ist, dass sich die Eiskonditorei in einem alten Kino befindet. Leider ist davon heute nichts mehr zu sehen. Die Kugel Eis ist im übrigen für 50 Cent zu haben.

Sonnensegel und Moskitos

Deutschlandurlaub Teil II

Am Montag „mussten noch wichtige Dinge“, die unverzichtbar für einen perfekten Urlaub sind, käuflich erworben werden. Einen Obstpflücker [an der Rezeption steht ein Mirabellenbaum], eine Harke [ich muss den Rasen mähen, weil die Campingplatzverwaltung dies so wünscht] und ein Sonnensegel.
Es ist genau die richtige Zeit, zu Beginn des Sommerurlaubs im Sommerschlussverkauf des nächst gelegenen Baumarktes all die schönen Dinge fürs Leben zu erstehen. Das Sonnensegel: 4 x 4 m Fläche, 2 Stangen 3 m Stangen, 4 Seile, Teracotta, Aufbauanleitung, UV-Faktor 40, alles für 19,99 EUR statt 29,99 EUR; Made in China. Prima.
Sonne muss sein, aber bitte nicht zu heiß, weil sonst die Butter schmilzt und der Käse weich wird und nicht mehr schmeckt. Warum schützen Sonnensegel nicht gleich auch vor Wespen und Mücken am Frühstückstisch? Eine Plage, die dazu gehört, wenn Brötchen mit Honig oder leckeren Konfitüren genüsslich im Schatten des Sonnensegels gegessen werden.

Mücken sind eigentlich Stechmücken, die scheinbar nicht auszurotten sind und denen Erderwärmung und sonstige Klima- und Umweltbelastungen nichts anhaben können. Denn es gibt sie seit 170 Millionen Jahren. Australier nennen die kleinen Fliegen Moskitos bzw. liebevoll Mossies [Moskito = australisch englisch: Mossies, amerikanisches englisch: Mozzies].

Haupturlaub

Deutschlandurlaub - Teil I

Mein Jahresurlaub hat begonnen. Seit vielen Jahren verbringe ich ihn mal wieder in Deutschland. 14 Tage. Eigentlich sogar 16 Tage. Denn, dass den Urlaub beginnende Wochenende zählt nicht mit. Also (nur) 14 Tage. Es ist schließlich für die „Anreise“ reserviert und zum „zum runter- und ankommen“ gedacht. Und Jahresurlaub ist ja auch nicht ganz richtig. Denn Jahresurlaub habe ich insgesamt 30 Tage. Nur ist das jetzt gerade mein Haupturlaub für dieses Jahr. Haupturlaub sagt nur keiner.


Am Montag ging es richtig los. 39 Grad im Schatten, gefühlte 40 Grad. Im Radio sprechen sie vom wärmsten Tag seit irgendwann und überall in Deutschland. Und für Freitag ist eine Temperatur von „für die Jahreszeit zu kalt“, zu erwarten. Am Wochenende war ein junges Paar taz-Abo-Leser am „Strand“. In der taz gab es wohl einen Artikel, der genau beschreibt, wie viel CO2-Verbrauch, was genau im Leben produziert. Ein Flugzeug, ein Auto, eine Bahnfahrt, eine Fahrradfahrt. Sie rechnen beide aus, das zu viert Auto fahren soviel wie einmal Bahn fahren ... das geht mir dann doch zu weit ... wahrscheinlich haben Sie sich dieses Wochenende für das zu viel CO2 verbrauchende Transportmittel entschieden. Es wird nicht mehr lange dauern. Es kann sich nur um Wochen handeln. Dann wird Tchibo den CO2-Messer für den Familiengebrauch zum Preis von 27,99 EUR verkaufen. Erhältlich in 2 Farben und mit praktischer Tasche. Den CO2-Messer werden die Deutschen erfinden! Die Chinesen werden ihn selbstverständlich bauen. Jedenfalls für TCM, die Hausmarke von Tchibo.

18. Juni 2007

Karlsruhe


... hat das Autokennzeichen KA. Dort sitzt das Bundesverfassungsgericht. Die Stadt ist historisch und alt. Es gibt ein "Fahrgastschiff" welches den Namen der Stadt trägt und Baujahr 1972 ist. Ein Palais, viele Studenten und die Frage, was schmeckt an Maultaschen eigentlich wirklich. Durch die Stadt fährt eine unmodern alte Strassenbahn, die wohl auch Tram und S-Bahn genannt wird. Eine große Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften und nicht nur Shops von den bekannten Ketten. Vergangenes Wochenende habe ich mich mit 9 Kollegen dort getroffen, die ich schon sehr lange kenne und schätzen gelernt habe. Waren es früher die Dienstreisen zur Arbeitsgruppe, verbindet uns heute beruflich kaum noch etwas. Wohnen wir verteilt im ganzen Land, so ist es seit einiger Zeit schon so, dass uns einmal im Jahr ein "Privatausflug" zusammen bringt. Jeder freut sich auf dieses eine mal im Jahr. Es beginnt mit einem herzlichen Empfang am Freitag und der Abschied am Sonntag ist genauso. Es wird viel gequatscht, über dieses und jenes und manchmal auch über garnichts. Natürlich auch alte Geschichten und viel gelacht wird.
Von Karlsruhe selbst ist mir nicht soviel hängen geblieben. Nächstes Jahr geht es nach Göteborg, mit der Fähre von Kiel. Ich freu mich schon heute, auf diese Reise mit diesen Freunden!