Ja, sie nerven mich. Was habe ich mit den 68er zu tun? Nichts! Ich finde sie einfach nur anstrengend, wie gequirlt die heute noch reden können. Mag sein, dass die 68er eine wichtige Bewegung in der deutschen Geschichte ausmachen. Aber ich finde sie nur anstrengend, denn es kommt mir so vor, als würden sie heute immer noch so leben, als wäre es gerade 1968. Es liest sich für mich heute auch nicht gerade spannend, was damals die Zeit der 68er ausmachte. Bei Radio eins ging es neulich um die Kinderläden, die in dieser Zeit gegründet wurden, um alternativ und antiautoritär Kinder aufwachsen zu lassen. Ich weiß nicht, ob Erziehung überhaupt in diesen Zusammenhang gebracht werden kann. Einige Anrufer sprachen von ihren ganz persönlichen Erfahrung und wie gut es ihnen getan hat, ihre Kindheit in einem Kinderladen verbracht zu haben. Lachen musste ich nur, als sie erzählten, dass sie heute allein leben, 2 Kinder, getrennt vom Vater, erziehen und ihnen manchmal auch die Hand dabei ausrutscht.
Was gab es noch in dieser Zeit? Drogen. Kiffen war hipp und wichtig, um die neue Welt, die alternative zu erkennen und zu leben, zu erleben. Und was ist heute daraus geworden? Jugendliche Kiffer gibt es heute auch, nur dass sie sich das Zeug in die Birne hauen, ohne Sinn und Verstand, nicht mal mit dem Gedanken daran, die Welt verändern zu wollen. Kiffen war doch damals wie heute sinnlos, oder nicht?
Ich jedenfalls bin ein Kindergartenkind, aufgewachsen in der DDR. Nachteilig war das für mich keinesfalls. Denn, ich bin ja auch was geworden. Ohne Drogen. Bis heute und auch noch morgen.
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Heute gab es in der Talkshow von Maybrit Illner: "Die 68er: "Befreier oder Zerstörer?"
Ich habe selten solch eine Gruppe unbeherrschter, unsachlich diskutierende Erwachsene gesehen, die sich nur duzen und dabei eigentlich hassen. Nicht bemerken, wie ihnen Außenstehende aufmerksam zuhören und dabei einfach nicht mehr verstanden werden können, bei gegenseitigen Schuldzuweisungen von (Kardinal-)Fehlern, heute und damals. Sie verwenden ein Vokabular und sprechen über Dinge, für deren Inhalt ich ein Lexikon benötige, um zeitpolitische Zusammenhänge von damals tatsächlich verstehen zu können. Maoismus, Strömungen, Revolution, alles umstürzen wollen, Phantasmen, Idealismus und Leidenschaft, Blümchen und Rebellen, die Masse bewegen wollen, SDS (?), Keimzellen und sonst welche Gruppen, Gewaltablehnung und Aufrühren. Ein ewiges bis zu Ende diskutieren wollen, ohne eines zu definieren. Selbst über die damalige Zeit wolle man heute noch streiten, weil es heute kaum noch was zum streiten gibt.
Alles was übrig bleibt sind Sprüche und Sentenzen!