23. Dezember 2009

Jahresrückblick

Die Abwrackprämie ist eigentlich die Umweltprämie aus der Richtlinie zur Förderung des Absatzes von Personenkraftwagen vom 20. Februar 2009 mit Änderungen der Richtlinie vom 17. März 2009 und vom 26. Juni 2009. So hat das Jahr für Deutschland begonnen, ein Jahr der Krisen. Förderziel war, die Emission an klassischen Schadstoffen zu senken. Hintergrund war aber, die Autoindustrie im Krisenjahr nicht untergehen zu lassen. Ergebnis: 1.307.139 Autos zu Schrott im Tausch gegen Neu, davon 106.261 neue Opel, alles finanziert aus Steuergeldern und alle hatten so ein Rettungsgefühl (?). Ich fahr mein Fahrrad weiter und Volvo wird chinesisch. Warum haben die Schweden ihre Marke nicht retten können?

Quelle hat zu Beginn des Jahres noch eine Bürgschaft für den Druck des neuen Kataloges (9 Millionenstück mit jeweils 1.400 Seiten) vom Staat erhalten. Übrig geblieben ist der letzte Katalog des uralten Versandhändlers, denn er ist pleite.


Die Bahn ist der Versager des Jahres 2009 geworden. Sie hat es nicht nur geschafft, durch Sparmaßnahmen den S-Bahn-Verkehr in Berlin über Wochen in einem Chaos-Zustand zu halten. Es ist keine hellseherliche Leistung gewesen, was jeder Berliner wusste, bei der ersten Schneeflocke werden Züge ausfallen. Faszinierend der Fahrplan für geplante Zugausfälle, gesehen auf dem Bahnhof am Airport Frankfurt am Main.

Die deutsche Wirtschaft erinnert mich in diesem Tagen sehr an den herzlosen Geschäftemacher Ebnezer Scrooge aus dem Weihnachtsmärchen von Dickens. Die Raffgier vieler Unternehmer ist unerträglich und sie bleibt nicht unbestraft. Zum Jahresende hat das Kaffee-Kartel Dallmayr, Tchibo und Melitta eine Geldbuße von fast 160 Millionen Euro bekommen. Teile des Gewinnes dürften nun futsch sein. Bezahlt haben es letztlich die Kunden.

Eine Krise war auch das Versagen von Kopenhagen. Die Welt kann sich nicht einigen, wie die Welt gerettet werden soll. Quasi eine Krise in der Krise.

In Deutschland wurde die Kanzlerin nochmals gewählt (und Guido ist jetzt nicht mehr so laut, als Aussenminister). In Chile gabe es ebenfalls Präsidentschaftswahlen, Eine Stichwahl ist am 17. Januar 2010 notwendig, aus der wahrscheinlich Piñera als neuer Präsident hervorgehen wird.

Unglaublich war die Notwasserung eines Airbus A320 auf dem Hudson River in New York am 15. Januar. Schrecklich war der Absturz AF 447 in der Nacht vom Mai zu Juni, bei dem alle Insassen im Atlantik vor Brasilien begraben sind.

Ich habe den Fernseher wieder angeschaltet. Verbessert hat sich das Programm nicht. Marcel Reich-Ranicki sollte recht behalten, als er Ende 2008 als Antwort auf den Erhalt des Fernsehpreises sagte, dass es nur wenige gute Sendungen gibt und die zumeist auf Arte laufen. Nach gut 11 Monaten Fernseh-Abstinenz hab ich kaum einen Verlust gemacht. Die On-Taste habe ich gedrückt, weil es draußen dunkel und kalt ist. Es war keine besonders kluge Entscheidung.

Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Ein schönes und wichtiges Jahr. Das stelle ich fest, wenn ich die Posts in meinem Blog aus diesem Jahr nachlese. Verpasst habe ich definitiv das Konzert von Peter Fox - Stadtaffen, von dem es keines mehr so geben wird. Bleiben wird die Hymne auf Berlin ...


6. Dezember 2009

Begegnung mit den Wichteln

Wer in dieser vorweihnachtlichen Zeit richtig aufpasst, kann unverhofft auf eine Mannschaft von Wichteln treffen ... und die sind nicht nur auf Schlitten unterwegs. Liegt ja auch noch kein Schnee. Ich hab sie schon zwei mal auf der Treppe erwischt.