
21. Februar 2010
Metropolis

15. Juni 2009
ohne Regen

Habe ich jemals einen griechischen Kinofilm gesehen? Kleine Verbrechen kommt ganz ohne Souvláki und Tzatziki aus, aber nicht ohne Leiche, Ouzo und eine schöne Frau. Der Film ist nicht überhitzt und macht Lust, einfach nur so da zu sitzen, auf Plätzen, auf denen kein Tourist nach Schnitzel ruft. Leicht und absolut unamerikanisch kommt er daher, lässt den Regen vergessen. Aber wenn die Sonne dann richtig scheint, werde ich mich nicht mehr erinnern. War ja auch nur eine Ablenkung vom Regen.
23. September 2008
Kinofilme nicht vergessen
Deshalb will ich heute einige Filme nennen, die ich in letzter Zeit oder auch vor längerer gesehen habe, es aber nicht schaffen, von mir hier in einem extra Beitrag erwähnt zu werden, obwohl ich die Rubrik "Pelicula" führe. Ich mag das spanische Wort für Film. Frag mich nicht nach dem warum.
Die Kunst des negativen Denkens habe ich vor 2 Tagen gesehen. Ein Film aus Norwegen in dem es um Problemlösungsansätze geht, obwohl das nicht wirklich stimmt (schaut ihn Euch selbst an!). Er ist wunderbar. Lustig anzuhören sind für ein deutsches Ohr die Namen der Protagonisten: Geirr, Ingvild, Tori, Gard, Marte, Asbjorn, Lillemor. Bis zum Schluss habe ich mir nicht merken können, wer wer ist. Aber das war auch egal.
Dann war da noch 39,99. Der war nicht richtig lustig, nicht besonder schön oder gut, aber auch nicht schlecht. Eigenartig, weil es 2 Varianten des Films gibt, die abwechselnd liefen. Da kann sich jeder für seine eigene Variante des Films und sein Happy End entscheiden. Nachdenklich macht, wie manipulierbar die Produkt- und Werbewelt sein kann, was es mit den Menschen macht und wieviel, unendlich viel Geld für doofe Produkte in der Werbewelt verbrannt werden. Eben alles eine Scheinwelt. Und eigentlich noch viel schlimmer.
Tapas Mixtas (spanisch mit UT) ist ganz anders. 6 kleine Filme, die nichts miteinander zu tun habe. Kurzweilig, unterhaltsam, seltsam, lustig. 'Llevame a otro sitio' ist für mich die schönste Tapa. Es geht um den ganz normalen Alltag in einer Beziehung, wie viele sie führen. Männerfantasien werden von der Ehefrau ausgespielt.
Wieviel Erfahrung hast du mit Schussverletzungen? In Deutschland gibt es Ärger, wenn du Sonntags den Rasen mähst" ... Dr. Alemán. Gerade erst angelaufen, in der Hauptrolle mit August Diehl. Gegensätze zwischen deutschem Sicherheitsgefühl und kolumbianischer Sicherheit in Realität. Es wirkt von an Anfang an wie keine Geschichtengeschichte. Mir ist klar, dass es diese Welt von Drogen, Mafia, Bandenkrieg und Toten und wirklich gibt, die mir so fremd ist und ich sie nie wirklich verstehen werde. Denn ich lebe an einem ganz anderen Ort auf dieser Welt. Der Film endet definitiv nicht lustig. Aber ihr solltet ihn trotzdem anschauen. Im Kino!
Schönster Liebesfilm, den ich in diesem Sommer im Freiluftkino - allein - gesehen habe, war für mich Zusammen ist man weniger allein. Französische Liebesfilme können so schön sein, als würde man in einem Buch lesen. So kam mir es jedenfalls vor. Wunderbar und irgendwie romantisch.
Schon länger her und gesehen, hängt noch in meinem Kopf: Into the wild (Allein nach Alaska). Ein Ausbruch aus der Zivilisation nach dem Uniabschluss, vom Vater ein neues Auto dafür spendierte, das Elternhaus mehr eine (amerikanische) Scheinwelt. Eine Geschichte von Idealismus und Eigensinn. Am Ende ist der Zuschauer geschockt, weil diese Geschichte wahr ist. Ein starker Film, vom Rest der Lebensgeschichte des Chris McCandless, 24 Jahre alt. Im Leben gibt es kein zurück.
13. August 2008
30. Juli 2008
trip to asia
"Es gibt im Orchester so unterschiedliche Typen, wie man sich nur vorstellen kann ... Stotterer, ungeliebte, hässliche, Einzelgänger ... Sie wollten wie alle anderen sein ... Sie sind eine Sache von Individuen" ... All das sagen die Protagonisten über und von sich selbst.
Das Orchester bleibt. Die Dirigenten kommen und gehen. Sie leben von Tradition. Von Erwartung und Tradition. Nur die Masse braucht eine Führung. Und dennoch funktioniert sie an einem Punkt ganz gut auch allein. An solch einem Punkt ging Rattle einfach in den Zuschauerraum (während der Probe), um die Wirkung des Orchesters zu prüfen und sie spielten einfach weiter, ohne ihn. "Die Gruppe ist auf sich selbst gestellt und jeder kann mitbestimmen, in welcher Richtung der Taler läuft." Und dann komt der Moment, wo einer im Orchester meint, hier muss noch ein viertel Takt rein. Dann machen Sie das und Rattle sagt, so ist es.
Ein perfekt funktionierendes Unternehmen wenn sie spielen und sie alle haben mit dem Orchester nur ein Ziel: das Beste zu zeigen. Paganinis funktionieren da drin nicht. Manch ein Wirtschaftsunternehmen kann sich von dieser Art Kultur eine ganz große Scheibe abschneiden. Es geht immer darum, Tradition und Kultur zu erhalten. Das ist (wohl) das Geheimnis des Erfolgs und der weltweiten Anerkennung. Es ist so einfach und doch so schwer.
16. März 2008
Chile - Ein Wirtschaftsmärchen
3sat hat in dieser Woche die Dokumentation "Chile - Ein Wirtschaftsmärchen" gezeigt.
Mit einem Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr geht es steil aufwärts mit der noch jungen chilenischen Wirtschaft. Ein Drittel der Wirtschaftsleistung wird mit 65 Milliarden USD durch den Export realisiert. Chile ist der größte Kupferproduzent (die Hälfte des Exports) und der zweitgrößte Lachsproduzent (nicht immer artgerechte Haltung) der Welt. Weiterer Exportschlager sind Früchte, deren größter Abnehmern China und Deutschland sind.
Pro Jahr produziert die chilenische Filmindustrie 15 neue Filme. Dass die Filme richtig gut sind, habe ich hier schon berichtet. Auch für deutsche Filmemacher ist Chile interessant geworden. Hannelore Elsner und Bettina Zimmermann haben gerade unter dem Arbeitstitel "Liebe und Tod in Chile" einen Thriller gedreht, bei dem es um einen Mutter-Tochter-Konflikt geht. Im Herbst 2008 wird der Film als 2-Teiler im ZDF zu sehen sein.
Natürlich spielen die Vinãs mit ihren Spitzenweinen auch eine große Rolle, wie beispielsweise Concha y Tore. Als Reiseland besticht Chile mit seinen Naturschönheiten und seiner sehr guten Tourismus- und Verkehrsinfrastruktur.
Es ist eine schöne Dokumentation, mit schönen Bildern. Die Probleme des Landes wurden nicht erwähnt, bis auf das noch ca. 15 Prozent der Bevölkerung in Armut leben. Aber selbst darin zeigt sich ein Erfolg der chilenischen Wirtschaftspolitik. Waren es vor noch nicht allzu langer Zeit mehr als 50 Prozent, die in Armut lebten.
Nun ja, möge sich jeder am besten selbst ein Bild vom Land und den Leuten machen. Ich liebe es jedenfalls.
Link zur ZDFmediathek. Unter dem Stichwort Chile lässt sich das 29 minütige Video finden.
30. Dezember 2007
KEINOHRHASEN

Ach und der Titel: KEINOHRHASEN. Die gibt es nicht im wirklichen Leben, genauso wie ich wohl nie von Nora zum Essen bei Nordsee eingeladen werde. Aber KEINOHRHASEN können durch die Nase hören!
17. November 2007
en la cama


Ein Film aus Chile, der gerade im Kino läuft. Genial gemacht nicht nur, weil die ganze Filmlänge sich alles nur in einem Raum abspielt. In einem Zimmer des Motel Cozumel, Sie und Er "im Bett" und sonst niemand ist im Film zu sehen. Wunderschön die Kameraführung über die ganze Zeit.
Lebt der Film von einem Traum, den ich als Zuschauer mindestens einmal selbst gehabt habe. Schaue ich doch die meisten Filme nur, als Ersatz einer Illusion, und um dieser näher zu sein. Lesenswert ist im übrigen die Filmkritik von Christian Funke. Die Namen der Schauspieler Blanca Lewin und Gonzalo Valenzuela und des Regisseurs Matías Bize werde ich mir merken. Es war mit Sicherheit nicht der letzte Film, den es von ihnen in Deutschland zu sehen gab.
21. März 2007
play

Und natürlich erinnert mich der Film an Santiago und die Lebensweise, die ich erlebe, wenn ich selbst dort bin. Unterschiede zwischen den Schichten, Las Condes, Einkaufspassagen, Menschen bei der Arbeit und beim Feiern. Santiago und die Berge, die sich fast täglich in einem unglaublichen Farbspiel wandeln, wie es in Europa kaum vergleichbar zu finden sein dürfte.
In Chile als bester Film des Jahres (2005) und für die beste Regie (Alicia Scherson) ausgezeichnet, auf den Festivals von Montreal, Nantes und Havanna den Publikumspreis erhalten. Es ist jetzt mein neuer chilenischer Lieblingsfilm.
18. März 2007
vier Minuten, das wahre Leben


Beide Filme habe ich innerhalb von 14 Tagen gesehen. Beide Filme waren hervorragend. Das nicht nur allein, weil in beiden Filmen Hannah Herzsprung spielte.
Vier Minuten ... hat mir wieder gezeigt, dass die eigene Vergangenheit einen immer wieder einholt und nicht los lässt. Stark und überzeugend spielen Hannah Herzsprung und Monica Bleibtreu ihre Filmcharaktere.
Das wahre Leben ... besteht aus Selbstausbeutung, unwichtigem Smalltalk und Statusdenken. Kalt und leer waren die Häuser, in denen die wohnen, denen es zu wissen wichtig ist, wie der Nachbar seine Steuern zahlt. Ulrich Noethen und Katja Riemann spielen dabei ihre Charaktere mit einer fantastischen Art versteckter Witz in der Person.
Interessant dabei, welches Publikum die Filme anschaut. Ich habe sie im York / New York in Kreuzberg gesehen. Lesben, jung und alt in „vier Minuten“ und genau die, die „das wahre Leben“ ausmachen; Gauloises-Raucher mit Bausparvertrag.