29. November 2008

Der Weg über die Anden

Heute bin ich mit dem Bus 350 Kilometer nach Mendoza gefahren. Natuerlich sehen die Anden vom Bus, also von unten, anders aus als von oben. Ein gigantischer Anstieg, den der Tur-Bus semi cama locker genommen hat. Sogar in der Kurve ueberholte er einen Sattelschlepper.
Irgend wann hoerte die Vegetation auf. Die Andenwaren grau, braun und teilweise bedeckt von dreckigem Schnee unter dem Fluten von Wasser den Berg hinunter stroemte. Zwar habe ich versucht, das gesehene zu fotographieren, aber auf den Bilder sind spaeter die Groessenverhaeltnisse nicht wieder zu erkennen, fuer den Betrachter, der das Panorama nicht in echt erlebt hat.
Irgendwann, kurz vor und nach dem unspektakulaeren Grenzuebetritt waren Seilbahnen und verlassene, verschlossene Hotels zu sehen, die auf ein Wintersportdomizil schliessen liessen. Die Sessellifte hatten schon was gespenstisches. Nur die Rohrgerippe und keine Sitzflaechen, die sonst aus Holz zu sein scheinen und jetzt abmontiert sind.
Einmal ueber den Berg, faellt die Strasse flach und fast gerade aus ab. Die Vegetation kommt zurueck und ein hunderte von Metern breites, fast leeres Flussbett zieht sich in die Ebene der Region von Mendoza. Irgend wann wird das Flussbett dann doch schmaler und Raftingstationen tauchen auf.
Der Weg ueber den Anden-Pass war beeindruckend. Die Sonne lies die Farben der Anden erstrahlen. Gigantisch anzusehen, im Vergleich zu den Alpen, die mir dagegen klein erscheinen und auch bevoelkert sind. Dort in den Anden ist nie ein Haus zu sehen. So weit und so gross ist alles, das eine Strasse manchmal als Trampelpfad erscheint. Aber in Wirklichkeit ist der Trampelpfad doch eine Passstrasse auf der ein Sattelschlepper mit Container beladen nach oben schleicht, und er kleiner als jedes Matchbox auf einer Eisenbahnplatte aussieht.
Die Busfahrt hat mich muede gemacht. Die Zeitumstellung, wenn auch nur 4 Stunden, bringt das uebrige. Hier, in Mendoza wird gerade die Nacht zum Tag gemacht. Im LAMIRA (Av. Belgrano) habe ich gerade einen Tisch fuer 5 Señoritas frei gemacht. Die Restaurants werden jetzt alle erst so richtig voll. Ich hatte verdammt lecker gegessen. Wok de pollo. Der Geschmack des ganzen war durch Grapfruits gepraegt. Also Haehnchen, mit Zuchini (aber diese grossen fleischig runden), roten Paprika, Mohrrueben und Suesskartoffel im Wok zubereitet.
Buenos Noches!

28. November 2008

Bienvenidos a Santiago de Chile

Nach 32 Monaten bin ich nun wieder in Chile. Es ist doch schon so lange her.
Das Taxi vom Aeropuerto kostet jetzt doppelt so viel. Zwar hatte ich eine Route "vorgeschlagen", nur der Taxifahrer kannte eine bessere, eine teuere, die uns letztlich auf der Autopista in einen Stau führte. Naja, bienvenido ...
Der Flug war leicht turbulent, aber nicht wirklich wackelig. Zum Anfang der Reise, beim Einstieg in den Airbus A 340, merkte ich schnell, wie hoch Ansprüche mit der Zeit werden, und einen verderben. Im Flieger hatte ich nicht, wie sonst "üblich" in der Economy Class, einen persönlichen Flachbildschirm vor mir, sondern nur einen großen für alle an der Decke. Das Essen war wider Erwarten bei Iberia garnicht so schlecht: Pollo con Arroz y Verduras (Hähnchen, Reis und grüne Bohnen). Dazu 1,829 cl spanischen Weins und mit nicht mehr war die bereits vorhandene Bettschwere vollkommen hergestellt. Geschlafen habe ich tatsächlich knapp 7 Stunden, auch wenn´s nicht so bequem war. Schlafmaske mit Geräuchschutz für 8,50 € von Samsonite schnell noch imTienda Madrid gekauft, weil die bereits vorhanden natürlich zu Hause liegen geblieben ist. Aber das war mir mein Schlaf wert, denn es funktioniert. Am Heckruder haben die neuen Airbuse eine Kamera, deren Bild auf den Bildschirm der Passagiere übertragen wird. Beim Start war´s dunkel und nichts beeindruckendes zu sehen. Aber bei der Landung, denn es gab ca. 50 Meter über der Erde, also im Landeanflug, ein Durchstarten und nach wenigen Sekunden waren wir wieder über den Wolken. Die Anden waren auch wieder zu sehen und eine große Linkskurve wurde eingeschlagen. Beim Blick aus dem Fenster war mir so, als hätte ich nur eine Autopista - daneben - gesehen, nur keine Landebahn. Erstaunlicher Weise blieben alle ruhig. Der Kapitän meldete sich gleich zu Wort und sprach von viel Verkehr auf der Autopista ... und wir probieren es in 5 Minuten nochmal. Es ist also nichts passiert. Sonst könnte ich jetzt davon nicht berichten.
Sie bauen hier wie bekloppt. 5 neue Gebäude (20 Etagen hoch!) in der Nähe vom Plaza Egaña, an der Escuela Militar einen Trichter aus Glas und 80 Etagen am Costanera Center. Als ich in die Metro einstieg, sang Madonna ihren letzten neuen Song und danach kamen die Tagesnachrichten auf TVN noticias, der Anschlag auf ein Luxushotel in Indien. Santiago ist eine Weltmetropole. Wie war das mit Berlin?
Seit Transantiago (neues Verkehrssystem) gibt es morgens und abends ein Chaos im öffentlichen Nahverkehr. Dennoch ist es für mich faszinierten, wie extrem und konsequent ein System umgestellt werden kann. In der Estation Tobalaba haengen Ventilatoren an der Decke und zerstauben Wasser. Das soll das Klima und die bestehende Hitze da unten vertraeglicher machen. Es sieht toll aus.
Morgen geht es nach Mendoza, mit dem Bus über die Anden, die ich heute aus der Luft gesehen habe. Ich liebe es.

26. November 2008

Ich bin dann mal ... nach Argentinien

Ich muss gleich zum Flughafen. Einmal 3 Stunden nach Madrid, dann umsteigen und in 13,5 Stunden Flug durch die Nacht nach Santiago stehen mir jetzt bevor.
Über die Anden bin ich schon öfters geflogen. Nun will ich über die Anden fahren. Am Freitag in 7 Stunden über den Pass auf einer Höhe von ca. 3.500 Metern. Auf das Panorama bin ich sehr gespannt.
Mendoza wird am Freitag mein Tagesziel sein. Auch wenn Regen prognostiziert wird, es sind immer noch 30 Grad um mehr, die mich im für dieses Jahr ausgewählten Urlaubsland erwarten werden. Die Reise ist voller Zahlen. Ungefähr 3.500 Kilometer will ich fahren und fliegen, an 25 Tagen. Die Aufenthaltsorte kann ich jetzt noch nicht zählen. Es soll so ungefähr über San Juan, Cordoba, Tucuman, Salta, Iquazú und Buenos Aires gehen.
Mein Blog wird also die nächsten Tage ein Reiseblog werden. Fotos wird es am Ende der Reise geben.

Hasta luego!

23. November 2008

9. November 2008

Freiräume 3

... in Berlin Mitte, Alte Schönhauser Strasse.
Eines Tages ist die Wiese keine Wiese mehr, die Giebelwand lehnt an einer anderen Giebelwand und aus dem alten Haus gucken die Leute wieder in einen Hof, aber in ein nicht so schönes Haus. Und wenn ich dann wieder davor stehen werde, sind die Freiräume keine Freiräume mehr.

6. November 2008

Barack Obama

Dieser Blog, mein Blog, es war nicht meine Absicht einen politischen Blog zu schreiben. Aber es gibt Dinge, die gehen an mir auch nicht vorbei und sie sind politisch. Ich habe politische Dinge hier für mich nie ganz ausgeschlossen. Denn auch ich habe eine politische Meinung. Aber nach der letzten Nacht, nach dem letzten Tag habe ich das Gefühl, das die Welt jetzt wieder eine bessere Welt werden kann.

Yes, we can! Das sind seine Worte. Ich glaube an Obama. Und an seiner Seite steht eine starke Frau! Er wird auch ein Berliner werden, ein Mauerspecht.
Und ich will, das diese Worte in meinen Ohren hängen bleiben. Denn wir haben nur diese eine Welt, die uns allen gehört und für die wir die Verantwortung übernehmen müssen.