17. Juni 2009

horizonte cuadrado

Endlich ist das Wetter geeignet, in den Biergarten mitgenommen zu werden.
Im Biergarten sitzen und über den Köpfen tanzen 6 Chilenen am Trapez das Leben, Leidenschaften, Liebe. So war es heute, mitten in der Woche, recht voll und viele Zuschauer staunten über das Treiben am Himmelsquadrat in der Kastanienallee bei fast blauem Himmel und in Hinterhofkulisse.
Die
Compañia de Paso versteht es zu begeistern, nicht zuletzt auch wegen der Musik, die live von drei Musikern gespielt wird. Es ist keine Zirkus-Show. Ich würde es lebendiges Theater am Trapez nennen. Amüsant, witzig, liebevoll, spannend und gekonnt. Wunderbar. Das einzige was fehlte, war ein chilenischer Wein dazu. Aber den habe ich auch zu Hause.

Nachtrag: Wer hier klickt, findet noch mehr schöne Bilder von der compania!

Nachtragsnachtrag: Sonntag hab ich sie nochmal gesehen, zur Familienvorstellung. Es war wirklich genial. Hatte ich es beim ersten mal in der abendlichen Sonne und beleuchtet vom Scheinwerferlicht gesehen, war es diesmal noch hell und ohne Scheinwerfer ein noch viel schöneres Erlebnis mit einer anderen Wahrnehmung. Wenn ich könnte, ich würde noch mal hin.

15. Juni 2009

ohne Regen

Sommer in der Stadt ist für gewöhnlich Freiluftkino. Wenn da nicht der Regen und die allgemeine Kälte wäre. Selbst die Biergärten sind dieser Tage leer. Also bleibt nur Kino im Kino ohne Sternenzelt und die griechische Komödie Kleine Verbrechen. Wenigstens etwas Sommer, Sonne, Sand und Strand, wenn einem wegen Starkregen und anderen Wetterunheil der Besuch einer der 20 Berliner Strandbars verwehrt bleibt.
Habe ich jemals einen griechischen Kinofilm gesehen? Kleine Verbrechen kommt ganz ohne Souvláki und Tzatziki aus, aber nicht ohne Leiche, Ouzo und eine schöne Frau. Der Film ist nicht überhitzt und macht Lust, einfach nur so da zu sitzen, auf Plätzen, auf denen kein Tourist nach Schnitzel ruft. Leicht und absolut unamerikanisch kommt er daher, lässt den Regen vergessen. Aber wenn die Sonne dann richtig scheint, werde ich mich nicht mehr erinnern. War ja auch nur eine Ablenkung vom Regen.

13. Juni 2009

W - der Imbiss

Freitags ist der Tag, an dem ich des öfteren zum persönlichen Suhsi-Dealer gehe und günstig leckeres "Abendbrot" verspeise. Mein Dealer ist an der Zionskirche. Gut gesättigt ging ich danach immer an diesem W-Imbiss vorbei, in dem es fast immer voll ist und auf den Tischen leckere Dinge zu sehen waren. Seit neuestem bin ich meinem Sushi-Dealer untreu geworden, weil ich nun auch in den W-Imbiss gehe. Eigentlich ist dieses W ein goldenes und weckt gewisse Erinnerungen an das M einer bekannten Burgerbraterei. Zu gern würde ich dieses W hier auch schreiben ... möge jeder Leser sich selbst das goldene W ansehen. Meine persönliche Empfehlung ist im übrigen das Tandoori-Fischfilets (curry-marinierter Lachs) für 3 EUR und die Quesadillia (gegrillte Tortilla mit scharzer Bohnenpaste, Käse, roten Zwiebeln und Koriander + Dip nach Wahl) für 5 EUR. Dazu vielleicht ein Astra?
Der Inhaber ist Kanadier und es gibt einen echten Tandoori Ofen (aus Lehm in deren Mitte ein Feuer brennt), in dem Naan Brot immer frisch gebacken wird. Demnächst werde ich auch die Naanpizza probieren.
Alles ist frisch und freundlich zubereitet, dazu gibts schöne Musik auf die Ohren und ein abwechslungsreiches Publikum, am Ende der Kastanienallee (Nr. 49). Guten Appetit.

10. Juni 2009

Oldenburg

Es muss nicht immer eine große Stadt sein, um sich einmal im Jahr mit lieben Freunden und Kollegen von überall her zu treffen. Oldenburg ist auch keine große Stadt. Erst war sie deutsch, dann dänisch, 4 Tage russisch und seit dem wieder deutsch. Es gibt ein dreieckiges (rotes) Rathaus, ein (gelbes) Schloß mit vielen Anbauten, eine Kirche ohne Glockenturm und einen Glockenturm ohne Kirche, und die erste und älteste zusammenhängende Fußgängerzone Deutschlands. Dieter Bohlen ist in Oldenburg aufgewachsen. Der Hof-Druckereibesitzer August Schwartz wohnte auch dort und hat im Juni 1870 die Ansichtskarte erfunden. Die Ortszeit bleibt gegen die mitteleuropäische Zeit nur 27 Minuten und 8 Sekunden zurück. Mehr muss man über Oldenburg nicht wissen. Apropos wissen, vielleicht das noch, Oldenburg ist "Stadt der Wissenschaft 2009" und sieht sich als Übermorgenstadt.
Viel wichtiger war, Freunde wieder zu sehen und gemeinsam ein paar schöne Tage zu verbringen. Das kann auch in Bad Zwischenahn gemacht werden, wo wir nach der obligatorischen Bootsfahrt an solch einem Wochenende bei der einzigen Berufsfischerei Rabben anlandeten und bei einem 1A-Vortrag von Marco alles Rund um den Aal (müssen 2 x 6.000 km schwimmen und suchen sich ihr Geschlecht selbst aus) erfahren haben, der auch eine sehr gut schmeckende Fischfrikadelle nach seiner eigenen Omas Rezept zubereitet.
Und wer schon mal am Zwischenahner Meer (ein See von 5,5 qkm) weilt, geht im Kurort in den Spieker zum Aal-Essen, zu dem es davor, zwischendurch und danach den Ammerländer Löffeltrunk auf den Löffel und auf die Hand gibt. Der Löffel wird mit der linken Faust gehalten und später gibts den Weizenkorn zum abspülen über die Hände.
Ansonsten lädt auch der Kurort Bad Zwischenahn zum Umkehren ein. Den Abend lässt es sich viel besser im Patio und im Havana verbringen. Beides sind Location mit etwas südamerikanischem Flair an der Bar und aus der Küche. Im Patio gibt es Barkeeper, die ihr Handwerk verstehen und das Havanna ist Deutschlands älteste kubanische Bar, die am letzten Samstag eine dicke Jubiläumsparty zum 25jährigen feierte. Zu Live-Musik einer kubanische Band ließ es sich prima tanzen. Der gewöhnliche Oldenburger geht im übrigen so gegen 2 Uhr Nachts nach Hause, wir blieben bis kurz nach 4. Das Ziel unserer Reise schien unspektakulär, aber es muss ja nicht immer was ganz großes sein. Auch die kleinen Dinge sind schön. Oldenburg auch.

4. Juni 2009

schillernde Leidenschaft

Vergangenes Wochenende war Berlin wieder eine Metropole voller Lebensfreude - weltoffen, multikulturell, leidenschaftlich. Der Karneval der Kulturen.





Grupo Peru war einer der Preisträger des Karnevals 2009.