An drei Tagen hintereinander habe ich nun die 345 Seiten gelesen. Da ich kein großer, regelmäßiger Bücherleser bin, darf ich das so betonen. Hape Kerkelings Reise auf dem Jakobsweg liegt nun seit über einem Jahr auf meinem Tisch. Darf ich keinem erzählen, dieses Buch, welches seit Monaten auf Platz 1 der Sachbuch Bestsellerlisten steht, erst jetzt gelesen zu haben.
Nach den ersten 30 Seiten hätte ich mich am liebsten selbst sofort auf den Weg gemacht, um auch diesen Weg zu gehen. Es fühlte sich beim lesen für mich so an, als wäre ich jetzt einfach fällig dafür, es auch zu tun.
Was war es nun aber, was mich vom schnellen durchlesen nicht mehr abhalten konnte? Der Versuch, sich zu finden, irgendetwas zu finden im eigenen Inneren? Jedenfalls würde ich nicht nach Gott suchen oder meiner Beziehung zu ihm. Die habe ich definitiv nicht. Aber ich würde auch den Versuch machen wollen, nach einiger Zeit die Gedanken abzuschalten und an nichts mehr zu denken, nichts in der Landschaft zu suchen oder danach zu schauen, um es im Kopf schön zu finden und zu verarbeiten. Wann gelingt es einem sonst, alles um einen herum zu vergessen, abzuschalten und dabei keiner Verpflichtung nachlaufen zu müssen, irgendwo ankommen zu müssen, etwas erreichen zu müssen. Einfach ziellos laufen, zu gehen, zu wandern ohne stehen zu bleiben, denn dann beginnt wohlmöglich wieder der Denkprozess.
Am anstrengendsten waren auch beim lesen für mich die Deutschen, die Hape auf dem Weg getroffen hat. Schnabel und ihr Ehemann waren so exemplarisch, für das, was ich selbst auf Reisen erlebe. Umso schöner ist es, als Hape als wahre Freunde auf diesem Weg eine Neuseeländerin und eine Engländerin getroffen hat und wie sie jeder für sich den Weg gegangen sind und am Ende so sehr miteinander verbunden waren.
Nun habe ich Zeit, darüber nachzudenken, auf welchen Weg ich mich nun machen werde.
28. März 2008
Ich bin dann mal weg
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