
Erinnert sie mich auch ein wenig an meine Kindheit, denn um die Ecke ging ich in den Kindergarten und des öfteren gingen wir hier spazieren. Die beiden Jungs, die die EIS*BAR betreiben, beweisen Still und Geschmack. Angefangen bei den eisblauen Schildern, die links, rechts und über dem Laden hängen, bis hin zu den Margeriten auf dem Tresen und der Musik die hier gespielt wird (In welchem Eisladen wird schon Musik gespielt?). Demnächst gibt es dort das „Original“, die Eiswaffel, die bis jetzt nur die beiden Mädchen auf dem Foto (1958) im Hintergrund in der Hand halten. Heute kennen Kinder nur die "klassische" Waffeltüte. Aber früher, als wir noch Kinder waren, da gab es das Eis zwischen zwei Waffeln. Die Waffeln sind nicht so knusprig hart wie heute, sondern dünner und weicher. Ist einfach ein ganz anderes Eisleck-Erlebnis.
Passend zum Foto aus den 50er Jahren, ist auch die Musik. In diesem Eisladen ist alles abgestimmt und durchdacht. Der Eisverkäufer trägt ein Käppi und ne weiße Eisverkäuferjacke, eben wie früher auch. Das Eis ist aus eigener Produktion und die Schilder dazu handgeschrieben. Italienische Eisläden haben hier zu Lande immer ein bedrucktes Schild mit Piktogramm der Frucht, falls einer nicht wissen sollte, wie eine Mango oder Blaubeere aussieht.
Hier gibt es auch Mokka, stark und schwarz, in verschiedenen Variationen. Oder Eismilchmix, zubereitet mit frischer Alpenmilch und Sahne. Und im Winter? Wird einfach ein H vor´s EIS geklebt. Was es dann tatsächlich geben wird, haben sie mir noch nicht verraten. Aber ich habe keine Sorge, dass da nicht auch was besonderes zu erwarten sein wird.
Eisladen ist eben nicht Eisladen. Ja und das Eis … schmeckt auch!
8 Kommentare:
Und gibt es auch die berühmten Eisschleckmuscheln in denen früher in der Ostzone Berlins Softeis serviert wurde? Dann mache ich mich sofort auf den Weg.
Auch genannt "Wiener Schalen", wird es demnächst geben. Vor zwei Tagen habe ich eine inoffizielle Kostprobe des Waffeleis erhalten. Da kommt demnächst was in die Stadt zurück ...!!!
Im übrigen gibt es jetzt zu jedem Eis ein "extra", suzusagen "mehr für´s Geld".
wie früher umme ecke in kindergarten...? warst nicht in dem bei uns gegenüber der schule? da waren wir doch alle?!
zu spät gesehen - bin freitag gerade einmal durch PB getrabt. aber probier ich viell. Di gleich mal bei durchreise! danke für den tipp.
aberr inner gleimstraße, kurz vom gleimtunnel (vom osten aus), ist auch n genialer eisladen... alles selbstgemacht mit echtem obst, ohne farbstoffalarm
und weißt noch früher die eisbude (so ne art zirkuswagen) am s-bahnhof pankow? ich glaube die haben das immer mit löffeln in die waffeln gestrichen. das roch und schmeckte immer so, wie im delikat das schlagfit.
ach ja... wir hatten ja nüscht ;-))
Ne, ich nich. Meine Mutter hatte einen "eigenen", da war ich dann eben auch. Dafür hattet "ihr" da keinen Eisladen um´e Ecke ;-p
Die - ein älteres Ehepaar - haben auch in einem zweiten Zirkuswagen hinter dem Eiswagen gewohnt. Und es gab dort weiches und hartes Softeis, sehr lecker. Ich hatte immer das Gefühl, die packten mehr drauf als anderswo. Oder waren wir nur kleiner und daher die optische Einschätzungsmöglichkeit eine andere? 50 Pfennig waren so groß, wie woanders für ne Mark.
ich träume auch von der alten Eisbude in den 60ern. Es gab meist 3 Sorten Eis aus Kübeln: Vanille und Frucht für 10 Pfennig und Schoko für 15 Pfennig. Da wurde im Sommer oft die Sparbüchse geplündert und dazu noch die leckeren Waffeln ! Ich vermisse sie...
Marianne
nur falls der BLOG noch gelesen wird, ich habe was gefunden zu dem Eis am S-Bahnhof
Hallo, das Eis war "Streicheis" und die Firma hieß Kramer und kam aus Erfurt. Also der Chef hieß Achim Kramer. Er dürfte aber mindestens jenseits der 80 sein. Und so weit ich weiß, gibt es das Eis und die Firma schon mindestens seit der Wende nicht mehr, wenn nicht sogar schon kurz vorher.
Dankeschön für die kleine Recherche. Der Blog findet noch Leser; auch wenn ich selbst nicht weiterschreibe.
Die Frage bzw. das Thema ist zwar schon ein wenig älter, aber ich möchte trotzdem kurz meinen "Senf" dazugeben: Ich kenne diese Bude am S-Bahnhof-Pankow auch! Das stand ein Schild dran: "Kramer - Erfurt-Berlin". Das Eis war in der Tat das Leckerste, was ich in meinem ganzen Leben je gegessen habe. Ansatzweise vergleichbares habe ich bislang nur ein einziges Mal in Schweden gefunden - so genanntes "Gräddglass" = Sahneeis.
Übrigens ist diese Eisbude in Pankow sogar in einem Krimi verewigt!!! Das Buch heißt "Das verbrannte Gewissen" und der Autor Mathias Christiansen ist ein Pankower.
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