Ich sag´s gleich. Wasserfälle sind eigentlich nicht mein Ding. Ich finde es erstaunlich, wie Wasser fällt und welche Kraft da wirken muss. Mehr aber auch eigentlich nicht. Sie sind schon gigantisch. Etwas anderes hatte ich in der Art noch nirgends gesehen. Über ca. 72 Meter stürzt das Wasser des Rio Iquazú in die Tiefe, und das auf einer ziemlichen Breite an vielen Stellen bzw. ganz besonders an zwei ganz breiten. Ich habe mir vorgestellt, wieviele Badewannen da ausgekippt werden müssten, um für kurze Zeit ein solches Bild zu erreichen. 1 Kubikmeter sind 1.000 Liter, eine Standard-Badewanne hat ca. 180 Liter.
Es sieht grossartig aus und das Auge kann kaum dem stürzendem Wasser folgen, was in einer Sprühwassernebelwand verschwindet. Ab und zu kommen wohl grössere Mengen auf einen Schlag runter, dann springen Fontänen aus der Nebelwand. Von vielen verschiedenen Plattformen lassen sich die fallenden Wassermassen betrachten. Rings herum ist alles grün. Einige bunte Vögel fliegen rum, kleinere und grössere Schuppenkriechtiere (Eidechsen, wer hätte das gewusst, liebe LeserInnen?) laufen scheu über die Wege und heissen Steine. An einigen Punkten begegnen einen Nasenbären. Ansonsten wird über all im Park vor den Tieren auch gewarnt. Gut so, no food for animals!
Am meisten haben mich in dem Parque Nacional (PN) aber doch die vielen bunten Schmetterlinge fasziniert. Kleine und grosse, mit verschieden geformten Flügeln. Sie setzen sich gern auf Rucksäcke oder auch auf die Menschen. Einer sass fast 10 Minuten auf meinem Daumen. Mit einem Rüssel saugte er wohl die Feuchtigkeit vom meiner gesamten Daumenfläche, ohne dass ich still halten musste. Wir gingen dann spazieren und zu seinen Brüdern und Schwestern. Sie sitzen am liebsten an Pfützen im Schatten. Es sind ja schon spannende Tiere. haben einen pelzigen Körper und seidige Flügel. Ich glaube ein paar richtig gute Bilder gemacht zu haben. In der Sonne ist das Ergebnis auf dem Display der Digi ja kaum richtig zu erkennen.
Später war die Batterie alle und als ich bei den Wasserfällen unten angekommen bin, ging nichts mehr. Scheinbar lief ich auch hier wieder einmal in die andere Richtung. Denn rüber zur Insel kam ich mit dem Boot nicht mehr. Ich war zu spät (15:30 letzte Hinfahrt) Dort gibt es einen kleinen Strand, an dem gefahrlos im ansonsten sehr schnellen Wasser gebadet werden kann. Und ich wollte baden!
Wer unten an den Wasserfällen steht, schwitzt nicht mehr, sondern ist ganz fein nass vom ständigen Sprühnebel. Aber nach gut 5 Minuten ist dann doch alles irgendwie nass. Klamotten und offen getragene Körperteile.
Mir gehts heute schon wesentlich besser. Ich habe drei Toast und Cornflaks gefrühstückt, den Tag über viel getrunken. Mir ist zu Zeit nach einem richtig schönen Rührei, mit allem drum und dran. So mit Frühlingszwiebeln, Tomaten vielleicht ein wenig Speck oder auch Champignons.
Die 4 Israelis habe ich heute des öfteren im PN getroffen. Sie reisen eigentlich durch Brasilien und sagen, dass die argentinische Seite der Wasserfälle die schönere, weil beindruckendere ist. Fast alle 4 arbeiten in der Armee und sind Offizier. Tel Aviv ist nicht so gefährlich, wie man denkt. Einer hat mir bestätigt, das jede Nacht dort Party am Strand sein soll. Und die allgemein bekannten Problemen ... die mögen sie auch nicht.
Sie fliegen über Frankfurt zurück und wollen vielleicht eine kleinen Stadtrundgang machen. Ich habe ihnen erklärt, was es eine ziemlich kleine deutsche Stadt ist und sie vielleicht was essen gehen und ein gutes Bier dazu trinken sollen. Habe ihnen aber auch gesagt, richtig gute deutsche Küche gibts nur zu Hause.
Apropo, ich werde jetzt auch was essen gehen, habe Hunger.
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