6. Dezember 2008

spektakuläre Mondlandschaft

Das einzige was noch fehlte, war die Landung eines Raumschiffes oder das ein grünes Männchen plötzlich und aus dem nichts vor einem steht. Aber es gab so grosse, schwarze, sehr schnell rennende Hirschkaefer, die manchmal sogar aufrecht liefen. Scheinbar waren es elektronische, mit Kamera ausgestatte Wesen, die uns beobachteten ;-)
Aber mal langsam. Die Tour in den PN Ischigualasto ging früh morgens , um 05:30 Uhr in San Juan los. Illoe & Joes aus Holland und ich wurden von Mario unserem Fahrer in einem Polo classic in das Naturschutzgebiet gefahren. Es liegt ca. 390 km entfernt und die Fahrt dauert gut 4 Stunden. Es geht so früh los, weil später die Hitze in der Landschaft, die keinen Schatten bietet, nicht zu ertragen wäre. Durch den Park brachte uns ein Ranger, der seinen Job dort seit 20 Jahren macht und sehr interessant in castillano und english die Entstehung und Geschichte der Landschaft erklärt hat. Es werden einzelne Stationen in dem 63.000 ha grosser Areal angefahren und jede Ecke sieht anders aus. Auch wenn ständig eine rote Felswand, von ca. 120 - 160 Meter Höhe in der Ferne zu sehen ist. Die wird zum Schluss angefahren. Figuren aus rotem Sandstein, einfarbigen Lehm und aus vulkanischer Asche sind überall zu sehen. Am Anfang der Tour durch das Tal musste ich mir die Augen wischen. Nicht nur wegen des fehlenden Schlafes (wir hatten alle schlecht geschlafen in den wenigen Stunden der vergangenen Nacht und schliefen daher auch fast die ganze Zeit auf dem Weg dorthin im Auto), sondern weil es so unecht aus sah. Als wenn es das nicht geben würde oder alles aus Pappe und ziemlich gut gemacht ist: Unterschiedliche Kegel in grau, mit Lehmfarbenen Ringen stehen da massenhaft in einer Schlucht, die so wirkt als würde sie gleich von Massen an Wasser geflutet werden und wir stünden dann am Rand eines breiten Flusses. Drei Tage vorher hatte es auch geregnet und so waren auch noch Spuren einzelner Verschwemmung zu sehen. Wenn es dort regnet, dann rennt das Wasser. Denn alles ist hartes Gestein und das Wasser kann nur "nach vorn"und so gut wie nicht in die Erde. Obwohl vereinzelt grüne Oasen die Landschaft brechen und viele, 2 Meter hohe Kakteen dort stehen. Bizar verformte Steingebilde lassen der Phantasie freien Lauf. Pilze, Kathedralen, U-Boote (El Submarino), Tischplatten und ein Ballfeld (Cancha de Bochas) sind zu sehen. Wo die steinernen Bälle waren, gab es die verrücktesten Käfer ;-). Die Bälle wachsen im übrigen aus der Erde. Das ist kein Witz! Wenn's regnet, und der Wind tut auch seinen Anteil, heben sich diese Steine mit der Zeit langsam aus der Erde.
Ansonsten gab es in dem Tal wirklich vor hunderten von Millionen Jahren Wasser und Seen, in denen sowas wie Krokodile und verschiedene Dinosaurier lebten. In den 70er Jahren hat man dort einige Fossile gefunden, von denen ein paar im Besucherzentrum zu sehen sind.
Die Tour durch den Park dauert 3 Stunden und ist sehr surreal und jedem zu empfehlen der in der Nähe ist. Viel Wasser sollte mitgenommen werden. Zwar gibt es am Eingang beim Besucherzentrum auch welches, aber als Monopol. Und unterwegs sollte auch viel getrunken. Die Rückfahrt bietet dann auch nochmal wunderschöne Blicke über die bestechliche Weite, Weinfelder und Sierra de Valle Fertil. Alles in allem ein toller Tag, an dem ich am Ende ziemlich kaputt war und "vor 12" schlafen ging.

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